Das kannst Du gerne glauben: Dieses Problem ist die häufigste Ursache für tiefe Zerwürfnisse zwischen Frauchen / Herrchen und dem Kuscheltier bzw. zwischen Frauchen und Herrchen. Faustregel: Man sollte nur so viele Kuscheltiere mitnehmen wie einer alleine tragen kann. Wenn Herrchen zum Beispiel einen Rollkoffer, einen Rucksack und eine Reisetasche tragen kann, ist damit die Obergrenze erreicht. Abzüglich des Platzbedarfs, den Herrchen für Ersatzwäsche und Reisebeutel braucht. Wer mehr Kuscheltiere mitnehmen will, kann den Paketservice nutzen und die Kuscheltiere vorausschicken.
Zweite Faustregel: Erkundigen Sie sich vorher am Zielort, wie viele Kuscheltiere dort maximal versorgt werden können. Nichts ist ärgerlicher als wenn ein oder mehrere Kuscheltiere auf dem Gang oder in der Wäsche- oder Besenkammer (Milben, Insektenvertilgungsgift, Larven von Stechmücken usw.) eines anonymen Hotels übernachten müssen.
Dritte Faustregel: Versuchen Sie nicht, dem Kuscheltier vorzuenthalten, dass Sie in Urlaub fahren. Kuscheltiere haben ein feines Gespür für Veränderungen. Selbst wenn Sie die Koffer zum Beispiel im Keller packen, fallen Ihre Urlaubsvorbereitungen auf. Schließlich müssen Sie eine gebrauchsunübliche und damit auffällige Menge von Klamotten aus dem Kleiderschrank herausschaffen.
Reden Sie offen mit den Kuscheltieren über Ihre Urlaubspläne – auch wohin es geht. Nicht jedes Kuscheltier will auch dorthin, wo Sie hin wollen. Damit reduziert sich bereits die Anzahl der Tiere, mit denen Sie überhaupt planen müssen. Sprechen Sie auch offen an, dass nicht alle mitkönnen. Auch, dass die Auswahl nichts mit emotionales Bevorzugung zu tun hat, sondern ausschließlich aus praktischen Erwägungen stattfindet. Standardsatz: „Am liebsten wäre es mir (uns), wenn wir euch alle mitnehmen könnten“. Nie damit argumentieren, dass es zu teuer wird.
Einige praktische Hinweise, wie Sie mit den Kuscheltieren vereinbaren, wer mit darf und wer zu Hause bleiben muss[1] (darf):
Einfachste Methode: Die Kuscheltiere werden nacheinander in alphabetischer Reihenfolge mitgenommen. Dazu muss man sich zunächst auf die Namensgebung einigen, also zum Beispiel nach Vornamen (Anton) oder nach Tiergattung (Adler, Amöbe). Voraussetzung: Frauchen bzw. Herrchen müssen das Alphabet fehlerfrei beherrschen. Wollen mehrere mit, kann man auch die Alphabet-Methode anwenden (zuerst: Adler und Bär, dann Chamäleon und Dogge, als letztes Zebra usw.). Man kann auch das Alphabet von hinten anfangen oder abwechselnd von vorne und hinten.
Man kann die Kuscheltiere aber auch nach geographischer, klimatischer und topographischer Eignung auswählen. Also zum Beispiel einen Löwen nach Südafrika, ein Krokodil mit in den Kongo, den Eisbären nach Kanada usw. Eine Sonderregelung muss man sich dann aber zum Beispiel für Mäuse und Ratten, für alle Mischlinge und Phantasie-Kuscheltiere überlegen, weil die ja sonst nie wegkämen.
Möglich ist es auch, nach persönlichen Fähigkeiten zu entscheiden, wer mit darf. Solche engagierten Urlaubsbegleiter sind auch für Frauchen, Herrchen und die Kinder eine echte Bereicherung. Denken Sie beispielsweise daran, dass das Kuscheltier dann während des langen Fluges aus dem Reiseführer oder aus einer Reisereportage vorlesen kann.
Eine ganz besondere Ehre ist es für ein Kuscheltier, wenn nach dessen heimatlicher Herkunft festgelegt wird, wer mit in den Urlaub darf. Also wenn zum Beispiel ein Knut-Nachbau (Du erinnerst Dich an den Eisbären?) mit auf die Kanada-Alaska-Tour mitgenommen wird. Oder ein Löwe mit auf eine Lodge-Safari nach Afrika darf, um mal etwas über sein Herkunftsland zu erfahren. Die meisten Kuscheltiere sind dann ganz stolz und wahnsinnig neugierig auf jede Kleinigkeit.