Ein ganz heikles Thema. Und zwar nicht erst seit Oswald Knolle. Man muss sich vor Augen halten, wie das auf die Psyche unseres Kuscheltiers wirkt. Aber lange theoretische Abhandlungen helfen ja keinem weiter. Frauchen und Herrchen-Sex passiert meistens spontan, so dass für lange Vorbereitungen nicht viel Zeit bleibt. Ausreden wie: „Die Betten werden neu bezogen – ihr müsst ins Wohnzimmer umziehen“ sind nicht besonders glaubwürdig. Und wer setzt seine Kuscheltiere schon gerne ohne Grund vor die Tür?
Fakt ist, dass der Sex in den meisten Betten schubartig passiert und die Kuscheltiere alles mitbekommen. Je nach Stellung kann es sogar dazu kommen, dass wahlweise Frauchen oder Herrchen das Kuscheltier / die Kuscheltiere beim Sex direkt anschauen müssen. Erfahrene Liebhaber ermuntert das zu Höchstleistungen. Oder sie überspielen die Situation mit einem freundlichen Lächeln.
Je früher das Kuscheltier beim Sex zusehen darf, umso einfacher. Das Tier kann sich an den Ablauf gewöhnen. Auch daran, dass jetzt nicht mehr viel gesprochen wird. Damit ist es eine Frage der Zeit, bis sich das Kuscheltier nicht mehr für Sex interessiert. Trotz Desinteresse ist nicht ausschließen, dass sich das Kuscheltier heimlich freut, weil es danach oft zu einem gemeinsamen Mittagsschlaf zu dritt oder zu mehreren kommt.
Überflüssig: Tabus vor dem Kuscheltier
Fakt ist auch, dass die ungewohnten Geräusche (also Stöhnen, Japsen, Schnaufen und Schreie) beim normalen Kuscheltier das Helfersyndrom auslösen. Kann es das nicht ausleben also rettend eingreifen kommt es in der Regel zu Schuldgefühlen. Diese müssen mit einem Kuscheltier abgearbeitet werden, das eine psychologische Ausbildung hat. Der Stundensatz dafür liegt zurzeit bei etwa 15 Kuschel-Euro.
Es bringt also nichts, wenn man das Kuscheltier / die Kuscheltiere bittet, für eine halbe Stunde aus dem Fenster zu schauen oder sich wegzudrehen. Die Kuscheltiere bleiben auch dann den Geräuschen und dem Lärm von Frauchen und Herrchen (wahlweise: Frauchen und Frauchen oder Herrchen und Herrchen) bei Ausübung ihres Sexuallebens ausgesetzt. Erschwerend kommt bei dieser Methode dazu, dass die friedliche bildliche Wahrnehmung fehlt. Das Kuscheltier muss also davon ausgehen, dass geschlagen wird, dass Handschellen angelegt werden oder Frauchen die Luft ausgeht.
Kuscheltiere haben keine Probleme mit Sex. Gibt es Probleme mit Sex, dann ist das eine Projektion von Frauchen bzw. Herrchen auf das Kuscheltier. Im Gegenteil: Kuscheltiere sind gerne dabei und tragen auch gerne zu einem besseren Sex bei. Die Grenze ist allerdings da erreicht, wenn ein Kuscheltier zum Beispiel zu feste eingeklemmt wird oder unkontrolliert fest gedrückt wird, zum Beispiel weil Frauchen sich statt im Kissen am Kuscheltier festklammert.
Wichtig: Nach dem Sex alle Kuscheltiere wieder einsammeln (auch die, die aus dem Bett gefallen sind) und ein bisschen herzen.
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